Wie kreativ SEIN unser Leben bereichert
Es hat lange gedauert, bis ich mich endlich wieder aufgerafft habe, regelmäßig zum Malen zu gehen. Fast zehn Jahre ist es jetzt her, da habe ich zu Beginn meiner Selbständigkeit, als ich noch ganz viel Zeit hatte😉, eine nette kleine Malgruppe gefunden, bei der ich hängen blieb und der ich knapp drei Jahr lang treu blieb. Aufgehört habe ich dann aus Zeitgründen. Anderes war wichtig und musste auf den Weg gebracht werden. Mir Zeit zu nehmen für’s Malen? Schließlich musste jetzt mal wieder was geleistet werden! Malen kann ich, wenn ich später wieder! Leinwand und Farben schienen also in weite Ferne gerückt zu sein.
Doch dann kam zu Beginn dieses Jahres eine Phase der Unzufriedenheit und des „nichtwissens“. Große Umbrüche im Leben meiner Familie kündigten sich zu Beginn des Jahres an. Eine Zeit der Unsicherheit, des Zweifels und der inneren Unruhe, die zum Teil bis heute anhält. Nicht immer und nicht immer so, dass ich mich darin verlor. Aber doch in der Intensität, dass es mich anstrengt.
Mir war klar es muss etwas passieren. Ich muss (wieder) etwas finden, das mich aus raus aus den Gedankenschleifen und rein ins TUN und meiner Intuition und meiner Zuversicht näher bringt. Ich brauchte einen äußeren Anker, etwas wo ich hin gehen konnte – Tapetenwechsel. Zu dieser Zeit ist mir wieder die Künstlerin und ihre Malgruppen eingefallen. Ich habe sofort im Internet nachgesehen, ob sie nach wie vor Kurse anbietet und habe sie gleich angeschrieben, ohne noch lange zu überlegen.
Gemeinschaft und Verbindung
Nun bin ich wieder da, wo ich mich vor 10 Jahren schon wohl gefühlt habe. Alle zwei Wochen bin ich für drei Stunden weg! Das hat auch den unschätzbaren Vorteil, dass die Hürde zu Hause etwas erst herrichten zu müssen und danach wieder aufzuräumen weg ist. Ich gehe hin, bin in Gesellschaft von 3-4 Frauen. Wir unterhalten uns über Gott (oder wen auch immer) und die Welt oder wir malen einfach gedankenverloren jede für sich und im Flow vor sich hin.
Ich lass mich inspirieren von den anderen und gehe in meinen Farben und mein TUN förmlich auf.
Es ging mir nie darum, Meisterwerke er erschaffen (auch wenn anderen große Augen bekommen, wenn sie eines meiner Bilder ansehen – was mich dann doch Stolz macht😉), sondern darum, den Prozess, das TUN zu genießen.
Es ist die Form der Selbstfürsorge, die ich dringend gebraucht hatte.
Stressabbau, Abstand und Entspannung
Gerade wenn wir viel um die Ohren haben, brauchen wir Abstand!
Meinen letzten Termin war ich schon versucht abzusagen. Ich hatte einige Projekte und Arbeiten, die ich noch erledigen wollte. Ganz nach dem Motto: Erst die Arbeit, dann Vergnügen (da war er wieder, einer meiner Glaubenssätze). Trotzdem habe ich meinen „inneren Zeigefinger“ in die Schranken gewiesen und bin zum Malen gefahren. Und ausgerechnet dieser Mal-Tag wurde zu einem ganz besonderen. Mit einer ganz besonders ruhigen und gelassenen Stimmung. Was nicht nur mir, sondern auch den anderen Mit-Malerinnen aufgefallen ist.
Was hätte ich versäumt, wenn ich nicht gefahren wäre, nur weil ich dachte, dass ich mir das Vergnügen erst gönnen darf, wenn die Arbeit erledigt ist.
Für mich war es einmal wieder ein „Augenöffner“, dass es manchmal notwendig ist, den Verstand ruhen zu lassen und bewusst Abstand zu dem zu schaffen, was uns gerade fordert und beschäftigt. Das läuft ja auch nicht weg. Aber wir kommen anders aufgestellt wieder zurück und können mit völlig anderer Energie wieder unseren Aufgaben nachgehen.
In diesem Sinne
Egal ob du malst, fotografierst, zeichnest, Musik machst oder schreibst. Gib dir eine Pause von Smartphone, Tablet, PC und all dem was dir dringlich erscheint.
Bleib oder werde kreativ und lass dich inspirieren😊